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11.11.2024

Landrätin übergibt Karl-Zink-Denkmal an Ilmenauer Grundschule

„Kinder in der Grundschule sind in einer Phase, in der sie beginnen, ihr Wissen über die Welt um sie herum zu erweitern. Sie sind oft neugierig und können grundlegende Konzepte wie Fairness, Gerechtigkeit und Gemeinschaft verstehen“, sagte Landrätin Petra Enders zur Übergabe des Karl-Zink-Denkmals an die gleichnamige Ilmenauer Grundschule am 8. November 2024. 

Zukünftig werden die Schülerinnen und Schüler sich selbst um die Pflege rund um das Denkmal kümmern, Blumen pflanzen, Unkraut zupfen. Aber auch Projekttage zu Karl Zink sind geplant, damit die Kinder sein Wirken gegen den Nationalsozialismus verstehen können. Als Startkapital überreichte Landrätin Petra Enders einen Pflanzgutschein in Höhe von 100 Euro und Gartenwerkzeug an Schulleiterin Tina Pätzold. Klaus Hofmann von der Tief- und Landschaftsbau Klaus Hofmann GmbH stattete die Schule außerdem mit einem Sack Pflanzerde aus.

Es ist wichtig, Kinder frühzeitig in die Gesellschaft einzubeziehen. So können sie lernen, dass ihre Meinungen wichtig sind und dass sie Teil einer Gemeinschaft sind. Über Mitmachprojekte können sie sich selbst einbringen und mehr über die Geschichte ihres Heimatortes und das Wirken der Menschen vor Ort lernen“, sagte Landrätin Petra Enders und betonte: „Das Wirken Karl Zinks ist eng mit Ilmenau verbunden. Mit diesem gemeinsamen Projekt möchten wir ihn stärker ins Bewusstsein der Kinder rücken und das Wissen um das Denkmal auf dem Gelände der nach ihm benannten Grundschule aufwerten.“

Erst im Frühjahr war das Kulturdenkmal für den Freiheitskämpfer, der 1940 hingerichtet wurde, grundlegend saniert und von einem Steinmetz aufgearbeitet worden. Auch die Außenanlagen wurden umgestaltet, der Zaun wurde zurückgebaut, um die Wahrnehmung zu erhöhen. Im Zuge der Arbeiten wurde die vorhandene Aufweitung im Gehwegbereich vergrößert, sodass es nun auch für Passanten leichter zugänglich ist.

Von der Karl-Zink-Straße (aus Richtung Schuleingang) wurde der vorhandene Geländeunterschied durch eine Treppenanlage in Form von Schleppstufen ausgeglichen. Insgesamt 55.000 Euro investierte der Ilm-Kreis in die mit dem Denkmalschutz abgestimmte Sanierung, in deren Zuge auch eine Zeitkapsel mit einer alten Bierflasche und einem kurzen Schreiben zu den Namen der Ilmenauer entdeckt wurde, die das Denkmal 1959 zu Ehren des Widerstandskämpfers errichteten.

Die neu hinterlegte Zeitkapsel enthält eine aktuelle Zeitung, Angaben zu den Kosten und zu den Firmen, die sich an der Sanierung im Jahr 2024 beteiligten. Dazu zählen Tief- und Landschaftsbau Klaus Hofmann GmbH sowie die Bauschlosserei Uwe Oßmann aus Ilmenau und Steinmetz Rose aus dem Ilmenauer Ortsteil Unterpörlitz.

Fakten zu Karl Zink und zur Geschichte des Denkmals

Das Kulturdenkmal erinnert an Karl Zink (1910-1940), einen deutschen Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, der seit seinem siebenten Lebensjahr in Ilmenau lebte und sich früh (1933) dem Widerstand anschloss. Nach Verhaftungen 1935 und 1939 wurde er schließlich zum Tode verurteilt, das Urteil 1940 in Plötzensee vollstreckt. In der DDR wurde Karl Zink vor allem im südlichen Thüringen als Widerstandskämpfer geehrt. In seiner Heimatstadt Ilmenau wurde bereits 1945 die beim Denkmal anliegende Straße von Carl-August-Straße nach ihm in Karl-Zink-Straße umbenannt, wie auch die frühere Ilmenauer Mädchenschule in Karl-Zink-Schule - heute Staatliche Grundschule „Karl Zink“. Das o. g. Kulturdenkmal steht also im Zusammenhang mit der angrenzenden Straße und dem auf demselben Flurstück stehenden Schulgebäude. Es wurde am 13.09.1959 eingeweiht.

Bild vergrößern: Übergabe Karl-Zink-Denkmal
Landrätin Petra Enders mit der 3a der Karl-Zink-Grundschule in Ilmenau, Schulleiterin Tina Pätzold und Oberbürgermeister Dr. Daniel Schultheiß zur Übergabe des Denkmals.

V. i. S. d. P. Anke Roeder-Eckert, Büro Landrätin